
· Online-Dating verändert die Gesellschaft. Durch Apps wie Tinder und Co. lernt man Menschen aus unterschiedlichen Kulturen kennen und auch lieben, das zeigen nun zwei Forscher. Das verändere · Nicht die Möglichkeit zum Online-Dating sei Ursache für Untreue, sondern die Entfremdung zwischen langjährigen Partnern: „Es ist kein Geheimnis, dass die sexuelle Anziehung zwischen Paaren nach einiger Zeit abnimmt. Dann kommt nicht mehr die Beziehung an erster Stelle, sondern vielleicht der Job oder die Kinder“.Estimated Reading Time: 3 mins · Die Forschung zeigt unterschiedliche Ergebnisse, wobei einige Themen hervorstechen, wie Ergebnisse, die zeigen, dass “nach rechts wischen” möglicherweise nicht der beste Weg zu sein scheint, ein wirkliches Match zu erzielen. Kurz gecheckt. Tinder zerstört mit Sicherheit nicht die Romantik – zumindest nicht die der eher flüchtigen blogger.comted Reading Time: 5 mins
Online-Dating und Partnerschaft | The European
Die Soziologin Eva Illouz behauptet, die Liebe sei tot. Internetdating und Kapitalismus hätten sie zerstört. Der Paartherapeut Fabian Lenné hält dagegen: In 20 Jahren Therapiearbeit habe er festgestellt, dass immer mehr Menschen gute Beziehungen leben — auch dank des Internets.
ZEITmagazin ONLINE: Die Liebessoziologin Eva Illouz schreibt, dass das Internetdating kapitalistischen Kriterien folgt und dazu führt, dass der Mensch auf dem Datingmarkt zu einer Ware verkommt. Fabian Lenné: Das wird immer so gesagt, online dating zerstört die partnerschaft. Aber ich glaube, das Leben läuft anders: Was jetzt Tinder ist, war früher die Disko. One-Night-Stands gab es schon immer.
Dass es eine Experimentierphase im Leben eines Menschen gibt, in der man Erfahrungen sammelt mit verschiedenen Partnern, ist völlig normal. Als Therapeut kann ich eine zunehmende Bindungsangst nicht bestätigen.
Ich würde eher sagen: Es existiert ein differenzierterer Umgang mit Beziehungen als früher. Man ist anspruchsvoller geworden. Und die Bindungsangst wurde früher nur nicht so offen angesprochen, weil viele in ihren festen Rollen feststeckten.
ZEITmagazin ONLINE: Sie meinen — man hat über sein Unglück einfach nicht oder nur sehr wenig gesprochen? Lenné: Genau. Man hat jemanden kennengelernt, hat sich ein wenig verliebt, die Frau wurde schwanger, man bekam ein Kind, online dating zerstört die partnerschaft, hat geheiratet und ist auf dieser Basis zusammengeblieben.
Brüchige und dysfunktionale Beziehungen gab es zuhauf. Diese Beziehungen wurden online dating zerstört die partnerschaft nicht so schnell aufgelöst, weil man eben einem enormen gesellschaftlichen Druck ausgesetzt war, online dating zerstört die partnerschaft. Man hatte Angst vor der Meinung der Nachbarn, der Kirche, der Gesellschaft. Es gab ja sogar noch das Schuldprinzip in der Ehescheidung. ZEITmagazin ONLINE: Was ist denn mit dem umgekehrten Extrem?
Jetzt gibt es Paare, die nach einem Jahr Beziehung weniger Sex haben und sich sofort denken: "Irgendetwas stimmt nicht!
Trennen online dating zerstört die partnerschaft uns! Lenné: Sobald die Rollenklammer wegfällt und Sex frei wird, bleiben wir nicht zusammen, weil wir es müssen, sondern weil wir es wollen. Ohne Druck.
Der Anteil an Paaren, die zusammen sind, weil sie sich das gut überlegt haben, ist heute viel größer als vor 30 oder 50 Jahren. Davon bin ich überzeugt. Damals hat man bei Paarstatistiken dysfunktionale Paare mitgezählt, die nicht freiwillig zusammen waren, sondern wegen des gesellschaftlichen Drucks.
So mag es gewirkt haben, dass es mehr glückliche Paare gab. Heute sind die Menschen mutiger und emanzipierter und nicht mehr so abhängig voneinander — sozial und finanziell. Sie suchen nach einem neuen Partner, wenn sie merken, dass es nicht mehr passt. Das muss nicht falsch sein. ZEITmagazin ONLINE: Das ist aber doch eine Entmythisierung des Liebesbegriffs!
Lenné: Ich glaube nicht, dass der sich ändert. Früheste Stellen in der Bibel handeln von einer Liebe, die online dating zerstört die partnerschaft den gleichen Kriterien funktioniert wie heute. Das Unglaubliche, das einem widerfährt, das Bedeutsame, diese ganzen Vergleiche, online dating zerstört die partnerschaft die Liebe einen trifft wie ein Schlag — das war damals so, und das ist heute immer noch so.
Der Liebesbegriff impliziert, dass die Liebe, die entsteht, exklusiv und für immer ist. Dass es dann am Ende doch nicht so exklusiv und doch nicht so für immer ist, ist eine andere Frage. Aber das Grundprinzip hat sich nicht verändert. Alles andere ist nur Kultur. ZEITmagazin ONLINE: Eva Illouz' großer Einwand ist, dass die gesellschaftlichen Bedingungen — also der Kapitalismus — den Menschen zur Ware degradieren.
Das wiederum würde sich auf die Art und Weise übertragen, wie wir unsere Beziehung leben, wie wir unsere Partner auswählen: etwa nach Aussehen, nach Fitness, nach dem Gehalt. Bestreiten Sie, dass das zugenommen hat? Lenné: Haben wir das vor 2. Nach Aussehen, nach Leistung, nach Fitness ausgewählt? Wann war das anders?
Es gibt ein schönes Buch, da geht es um Aggressionen in Kulturen aus der Online dating zerstört die partnerschaft. Schon da hatten die besseren Jäger bei der Wahl der Partnerin einen leichten Vorteil: Sie waren stärker und daher begehrter. Was also bei uns die Kreditkarte ist, war dort die körperliche Stärke. Auch da ragt etwas heraus. ZEITmagazin ONLINE: Es gibt aber graduelle Unterschiede zwischen den Auswahlkriterien in der Steinzeit online dating zerstört die partnerschaft den heutigen Bedingungen im Kapitalismus.
Lenné: Na ja, alle Kulturen haben etwas gemeinsam: Menschen suchen nach der Wahrheit, nach der wirklichen Begegnung, nach dem Transzendenten.
Sie wollen sich in einem größeren Zusammenhang begreifen. Jetzt ist die Frage: Was gehört zu einer Person wirklich dazu? Und was nicht? Gehören die neurotischen Bindungsangstsysteme zu einer Person? Oder sind die am wenigsten Teil der Persönlichkeit? ZEITmagazin ONLINE: Sagen Sie schon — was ist die Antwort? Lenné: Man liebt das Innerste. Wie bei einem Baby.
Man liebt es ja nicht, weil es einen vollkackt und einen nicht schlafen lässt. Man liebt es, weil es das Baby ist. Zu mir kommen so viele Menschen, die Interesse am Eigentlichen haben. Das muss man würdigen. Man könnte sagen, dass vor 50 Jahren die Rollenbilder die Ablenkung vom Wesentlichen waren. Und heute sind es die digitalen, kapitalistischen Dinge. Aber der Kern, das Interesse an einer wesentlichen Begegnung, ist heute so präsent wie immer.
Eva Illouz kritisiert den Kapitalismus, aber sie zeigt nicht auf, wann die Bedingungen anders waren, online dating zerstört die partnerschaft. ZEITmagazin ONLINE: Hat sich also nichts verändert am Liebesbegriff in den letzten Jahrzehnten? Lenné: Was sich ändert, ist die Ausgestaltung der Beziehung.
Wenn ich mit meinen Freunden aus dem Iran spreche, dann merke ich, dass die genauso lieben wie wir. Für die ist die Liebe genauso schmerzvoll und schön wie für uns. Die ringen genauso um Nähe und Intimität, Erkenntnis und Wahrheit.
Es sind nur andere Formen. Eine andere Praxis als bei uns, aber das gleiche Bedürfnis. ZEITmagazin ONLINE: Sie sind seit 20 Jahren Paartherapeut: Haben sich denn die Themen, die Sie in Ihrer Praxis mit den Patienten besprechen, geändert?
Lenné: Eigentlich nicht. Ein großer Teil der Paare, die zu mir kommen, sind Paare mit kleinen Kindern. Die haben das klassische Übergangsproblem. Vorher konnte die Frau oder der Mann ja immer gehen.
Mit einem Kind sieht die Situation anders aus. Man kann nicht einfach aufstehen und sich verabschieden. Da bekommen es viele mit der Angst zu tun. Lenné: Die Beziehung ohne Kind ist eine freiwillige Sache. Man kann immer raus aus dem System. Mit Kind ist das anders. Man wird konfrontiert mit unglaublichen Abhängigkeitsgefühlen und viel Überlastung.
Die ersten eineinhalb Jahre schläft das Kind vielleicht schlecht, ist etwas krank — das verursacht Stress. Alles richtet sich aufs Kind, schließlich sind die ersten eineinhalb Jahre zentral für das Glück dieses kleinen Menschen.
Es ist also richtig, dass man die ganze Zeit hinguckt und sich selbst zurücknimmt. Wenn man aber nicht ganz so gefestigt ist und wenn dann noch Eifersucht ins Spiel kommt und fehlende Sexualität, dann kann das ein Paar ziemlich auf die Probe stellen. Das betrifft gerade die Sexualität: Die Frauen haben in der Phase nicht so richtig Lust auf Sex.
Sie kümmern sich eher ums Kind. Die Männer haben weiterhin Lust. Das führt zu Konflikten. ZEITmagazin ONLINE: Was für einen Rat geben Sie? Lenné: Da kann man eigentlich nicht viel machen; das muss man aushalten.
Im Grunde ist die Aussage: Eineinhalb Jahre abwarten! Was hilft, ist eine Annahme der verschiedenen Bedürfnisse. Ich gebe mal ein Beispiel: Wenn der Mann Sex will, muss die Frau keinen Sex mit ihm haben, wenn sie nicht will.
Paartherapie: "Was jetzt Tinder ist, war früher die Disko" | ZEITmagazin
· Online-Dating verändert die Gesellschaft. Durch Apps wie Tinder und Co. lernt man Menschen aus unterschiedlichen Kulturen kennen und auch lieben, das zeigen nun zwei Forscher. Das verändere · Nicht die Möglichkeit zum Online-Dating sei Ursache für Untreue, sondern die Entfremdung zwischen langjährigen Partnern: „Es ist kein Geheimnis, dass die sexuelle Anziehung zwischen Paaren nach einiger Zeit abnimmt. Dann kommt nicht mehr die Beziehung an erster Stelle, sondern vielleicht der Job oder die Kinder“.Estimated Reading Time: 3 mins · Gegner befürchten, dass Online-Dating die der Romantik inhärenten geheimnisvollen und zufälligen Momente zerstört und eine Serien-Dating-Mentalität befördert. Romantische Beziehungen Author: Catalina Toma
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